Geschichte der Versorgungsbetriebe Helgoland

Errichtet wurde das erste Gebäude im Jahr 1954. Es wird heute als Kesselhaus genutzt. Damals erfolgte die erste Stromversorgung zum Wiederaufbau mit einem einzigen MAN 8 Zylinder Dieselgenerator.

Winter 1954-55. Im Vordergrund das Kesselhaus und und das Dieselwerk im Bau.
Das Tankfeld ist bereits fertiggestellt

1958 erfolgte die Gründung der Versorgungsbetriebe Helgoland GmbH. Anteilseigner waren damals zu 90% die Schleswag und zu 10% die Gemeinde Helgoland.

Neubau des E-Werks
Ansicht vom Nordost-Gelände

Im Jahre 1962 wurde die Dampfanlage in Betrieb genommen. Sie erzeugte in Steilwandkesseln Heißdampf mit 450 °C und 60 bar. Als Brennstoff wurde günstiges Schweröl benutzt. Die Stromerzeugung erfolgte über Generatoren, die mittels Turbinen angetrieben wurden. Der Abdampf wurde genutzt zum Heizen des Fernwärmenetzes und des Schwimmbades.

Trinkwasser wurde über eine Verdampferanlage erzeugt, für die Notstromversorgung standen fünf MAN Dieselgeneratoren bereit (vier davon sind heute noch vorhanden).

Der Umbau zum Blockheizkraftwerk-Betrieb erfolgte in den Jahren 1985/86 mit dem Zubau zweier Boxen mit modernen MaK-Dieselmotoren, die hocheffiziente Siemens-Generatoren antreiben (heute weiterhin als Notstromgeneratoren im Einsatz). Die Abwärme der Motoren und die Wärme der Abgase wurden in das Fernwärmenetz ausgekoppelt. Niedertemperatur-Wärme aus Öl- und Ladeluftkühlung wurde zur kostengünstigen Beheizung des Schwimmbades eingesetzt.

Für die Wintermonate wurden zu dieser Zeit zusätzlich zwei Heizkessel mit je 4.500 kW Heizleistung eingebaut. Die im Winter geringere Besucherzahl bedeutete einen geringeren Strombedarf und somit eine geringere Wärmeauskopplung aus dem BHKW, die durch die Heizkessel aufgefangen werden musste. Die Dampf- und Turbinenanlagen wurden rückgebaut und eine aufwändige Rauchgaswaschanlage eingebaut.

Im Jahr 1990 wird das Wasserwerk neu gebaut. Da mittlerweile weniger Abwärme zur Verfügung steht, erfolgt die Umstellung von der alten Verdampferanlage auf die energieeffiziente Umkehr-Osmose. In diesem Zuge werden auch die Trinkwasserzisternen saniert.

Der Anschluss an das europäische Festland-Stromnetz mittels Seekabel erfolgte im Jahr 2009. Es bleiben aber sämtliche Dieselgeneratoren in ständiger, sofortiger Einsatzbereitschaft zur Notstromversorgung. Im gleichen Jahr wurde ein zusätzlicher Heizkessel eingebaut, um die seitdem fehlende Wärme der BHKW zu kompensieren.

Zusätzlich wurde eine Meerwasser-Wärmepumpe zur emissionsfreien Erzeugung von Niedertemperaturwärme für das Schwimmbad eingebaut sowie die Gebäudeleittechnik und die Schaltanlagen im E-Werk komplett erneuert.